Während meines Studiums habe ich herausgefunden, wer Laura
Palmer ermordet hat, habe mit den Winchesters Monster gejagt, war dabei, als
die Vereinte Föderation der Planeten gegründet wurde, habe die Welt vor der
Invasion der Daleks gerettet, habe herausgefunden, wo der schwarze Rauch herkam
und wer die anderen sind, ich habe Ted zugehört, um herauszukriegen, wer die
Mutter ist, ich habe gelernt, dass es nie Lupus ist, habe mein Herz für schwule
Bestatter entdeckt, habe Jim Moriarty zum Duell gestellt und den ersten
Trans-Warp-Flug miterlebt, ich habe mich zwischen McDreamy und McSteamy
entschieden, gelernt, dass man mit einem Schweizer Taschenmesser alles
reparieren kann und festgestellt, dass die Mutanten unter uns sind, ich habe es
geliebt, wenn ein Plan funktionierte und habe die Überzeugung gewonnen, dass
die Regierung versucht etwas zu vertuschen und dass die Wahrheit irgendwo dort
draußen ist, ich habe gelernt, dass man sich im Notfall immer noch auf den
Turbo-Boost verlassen kann, habe herausgefunden, wozu Serienmörder so viel
Frischhaltefolie brauchen und dass Widerstand zwecklos ist. Und ich habe das Gefühl, dass mir das im Examen absolut nichts nützen wird.
Die Abenteuer von Frau Erbs
Samstag, 14. April 2012
Samstag, 4. Februar 2012
Dienstag, 17. Januar 2012
Der Lesehinweis
Für Menschen wie mich, die sich gerne der Freude hingeben, die schöne Inneneinrichtung fremder Leute zu bestaunen, gibt es im Alltag verschiedenste Möglichkeiten, ihre voyeuristische Ader auszuleben. Zum Glück muss man nicht mehr so weit gehen, tatsächlich bei Menschen mit ausgesuchtem Geschmack und Sinn fürs Detail einzudringen, um einen hübschen Tisch oder eine raffinierte Kücheneckregallösung bestaunen zu können. Dafür gibt es ja Wohnzeitschriften in allen Farben, Größen und Geschmacksrichtungen. Wem der Anblick bonbonbunter ("frischer") und kackebrauner ("mediterraner") Wohnträume inzwischen aber zum Hals raushängt, dem sei die Seite bookshelfporn.com empfohlen. Fern von allem "kinderleicht nachzubauen"- und "unter hundert Euro"-Krampf konzentriert man sich hier aufs wesentliche: auf den reinen Spaß am Angucken.
Montag, 19. Dezember 2011
Mittwoch, 23. November 2011
Explaining Doctor Who
... oder der Tag, als ich merkte, dass ich ein Geek bin:
"Also, pass auf, das ist so ein Außerirdischer, der mit seiner als Telefonzelle getarnten Zeitmaschine und einer menschlichen Assistentin durch Zeit und Raum reist und dabei gegen Weltraummonster und Maschinenmenschen... Ach, vergiss es."
Montag, 7. November 2011
Donnerstag, 20. Oktober 2011
Upsides of Autumn II
Der Herbst, nein, eigentlich der Spätsommer, hatte sich mit
Macht auf das Land geworfen und begrünte Felder und Wiesen, als mir die
verhängnisvolle Zeitschrift in die Hände fiel. Es handelte sich um eines jener
Druckerzeugnisse, in denen naturfernen Städtern vorgegaukelt wird, das Leben
auf dem Land sei allzeit leicht und unbeschwert und bestehe in der Hauptsache
darin, Türkränze zu winden, Rosen zu schneiden und die Geschirrtücher farblich
auf die Landhausküchenfliesen abzustimmen.
Draußen wüteten wie gesagt die letzten Ausläufer eines
insgesamt enttäuschenden Sommers und drinnen wartete lästige Arbeit. Ich
erwähne das nur, um die Stimmung allgemeiner Verführbarkeit zu illustrieren, in
der mich der folgende Artikel traf: es handelte sich um ein Feature über das
Beerenpflücken. (Hier erbauen wir uns kurz an dem Kontrast, den das Wichtigtuerwort
„Feature“ mit dem omahaften „Beerenpflücken“ bildet.) In besagtem Artikel ging
es nicht nur um die Tätigkeit des Beerenpflückens an sich sondern auch um die
Weiterverarbeitung der so gewonnenen Naturprodukte. Neben Bildern von
zufriedenen, rustikale Retro-Eimer voller Blaubeeren schleppenden Kindern sah
man Abbildungen von herrlichen Törtchen, Marmeladen und Muffins, die die
glücklich strahlende blonde Mama in der fleckenlosen Schürze aus den selbst
geernteten Blaubeeren gemacht hatte.
Aufgehetzt von dieser Propagandaschrift zur Förderung der Naturnähe
reifte schneller als jede Beere der Entschluss in mir: das will ich auch! Einen
Zinkeimer wie auf den Bildern besaß ich nicht, also mit dem Wischeimer aufs Rad
und los. In den Wald, die vielen Beeren abholen, die nur darauf warteten, von mir
gepflückt und zu Marmelade verarbeitet zu werden! Im Wald angekommen machte ich mich auf
ins Unterholz. Dort roch es nach Moder und Hundehaufen. Überhaupt war die Luft
im Wald keineswegs angenehm kühl und frisch, wie in Büchern und Texten
irgendwelcher Nichtswisser immer suggeriert wird. Es war schwül und stickig,
das Unterholz war dornig und die Haut so schweißverklebt, dass die Mücken
Schwierigkeiten hatten, nach dem Stechen wieder abzuheben.
Verklebt, zerkratzt und vermückt schlug ich mich durchs Gebüsch, auf der Suche nach den Blaubeerbüschen. Die fand ich auch. Nur: Blaubeeren waren keine da. Nirgends. Stichprobenartig untersuchte ich weite Teile des Waldes, ohne auch nur eine einzige Blaubeere zu finden. Entweder die Beeren waren einfach noch nicht reif (dann hätten aber zumindest unreife Beeren da sein müssen) oder das ganze Gebiet war von einer mafiös organisierten Gruppierung blaubeererntender Großmütter in Kittelschürzen heimgesucht worden. Im Delirium zwischen Flüssigkeitsmangel und Mückeninvasion erschien mir das durchaus plausibel. Zerstochen, zerkratzt und ziemlich am Ende verließ ich schließlich den Wald ohne Beute und rettete mich in mein gewohntes asphaltiertes Umfeld. Ich schwor mir, mich niemals wieder in dieser Weise von fragwürdigen Verlagsprodukten für unterforderte und unbeschäftigte Hausfrauen verführen zu lassen.
Verklebt, zerkratzt und vermückt schlug ich mich durchs Gebüsch, auf der Suche nach den Blaubeerbüschen. Die fand ich auch. Nur: Blaubeeren waren keine da. Nirgends. Stichprobenartig untersuchte ich weite Teile des Waldes, ohne auch nur eine einzige Blaubeere zu finden. Entweder die Beeren waren einfach noch nicht reif (dann hätten aber zumindest unreife Beeren da sein müssen) oder das ganze Gebiet war von einer mafiös organisierten Gruppierung blaubeererntender Großmütter in Kittelschürzen heimgesucht worden. Im Delirium zwischen Flüssigkeitsmangel und Mückeninvasion erschien mir das durchaus plausibel. Zerstochen, zerkratzt und ziemlich am Ende verließ ich schließlich den Wald ohne Beute und rettete mich in mein gewohntes asphaltiertes Umfeld. Ich schwor mir, mich niemals wieder in dieser Weise von fragwürdigen Verlagsprodukten für unterforderte und unbeschäftigte Hausfrauen verführen zu lassen.
Epilog und Happy End:
Mein Heimweg führte mich an einem Fluss entlang. Und dort, in
der angenehm kühlen und frischen Luft am Ufer, wuchsen Brombeerbüsche. Ich pflückte, ich marmeladisierte und morgen kaufe ich mir
einen Zink-Eimer.
Abonnieren
Posts (Atom)